Asyl: Iraner droht bei Abschiebung politische Verfolgung

Veröffentlicht am August 13th, 2013 | von Humanist News

13. August 2013, Wien/Koblenz. (HN) Vor zwei Jahren kam der Iraner Mehrzad Zarnegar als Asylwerber nach Deutschland. Nachdem er gestern direkt nach einem Termin bei der Koblenzer Ausländerbehörde abgeschoben werden sollte, weigerte dieser sich jedoch freiwillig das Land zu verlassen.

Abschiebung einen Monat aufgeschoben

Deswegen wurde er nun in Ingelheim in Polizeigewahrsam genommen, um dort die begleitete Abschiebung für den 9. September 2013 vorzubereiten. Der 26-jährige Zarnegar ist Mitglied des Zentralrats der Ex-Muslime in Deutschland. Er trat immer wieder öffentlich auf Demonstrationen gegen das islamische Regime Irans auf und ist in diesem Bereich politisch sehr aktiv.

Sohn einer politischen Familie

Zarnegar ist der Sohn einer politisch engagierten Familie, die sich in der Vergangenheit immer offen gegen das islamische Regime stellte. Sein Onkel sei aufgrund seiner Kritik am Regime sogar hingerichtet worden, erzählte Shahnaz Morattab von der Internationalen Föderation Iranischer Flüchtlinge. Daher und weil dieser selbst in Deutschland bei Protesten zu sehen war, fürchtet sie um das Leben des Iraners, sollte er abgeschoben werden.

“Feindschaft gegen Gott”

Im Iran gilt die Scharia schiitischer Prägung. In diesem Rechtssystem gibt es des Begriff Muharaba, was übersetzt “Feindschaft gegen Gott” bedeutet. Damit werden Menschen vom Regime bekämpft, die sich aktiv gegen deren Politik auflehnen. Das iranische Regime betrachtet sich als Werkzeug Allahs und betrachtet Kritik am Regime daher als Kritik an Allah und Mohammed. Die Strafen innerhalb der Scharia reichen von Verfolgung, Inhaftierung bis zur Hinrichtung.

Kein Asylgrund

Die Ausländerbehörde lehnte auch den zweiten Asylantrag ab. Eine Gefährdung in seinem Heimatland sei nicht zu erkennen, so der Abteilungsleiter der Ausländerbehörde Hans-Jürgen Schäfer.