Türkei: radikale Islamisten beleidigen “unislamisch” gekleidete Frau: 12 Festnahmen


Religion Eine Versammlung der rückwärtsgewandten İsmail-Ağa-Gemeinde in ihrer typischen Kleidung.

Veröffentlicht am April 18th, 2013 | von Humanist News

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Wien, Izmir. (HN) Als Mitglieder der türkisch-islamistischen İsmail-Ağa-Gemeinde in Karşıyaka (Izmir) Info-Materialien verteilten, wurden sie von der ansäßigen Bevölkerung sehr ablehnend behandelt, berichtete die türkische Zeitung Aydinlik. Der Grund lag darin, dass die Islamisten die Passanten beflegelten und bevormundeten.

So  wurden wahllos Menschen angesprochen und ermahnt, sich “an die Gesetze des Islams zu halten”. Gleichzeitig wurde das jüngste Gericht gepredigt und den Menschen mit der ewigen Verdammnis in der Hölle gedroht, sollten sie die Verbote des Islams nicht achten.

Eine Versammlung der rückwärtsgewandten İsmail-Ağa-Gemeinde in ihrer typischen Kleidung.

Eine Versammlung der rückwärtsgewandten İsmail-Ağa-Gemeinde in ihrer typischen Kleidung.

Polizei ermahnt aufgebrachte Passanten

Als die Polizei auftauchte, richtete sie sich zuerst nicht gegen die Islamisten, sondern gegen die aufgebrachten Passanten. Nun richtete sich der Zorn der Menschen nicht nur auf die Islamisten, sondern auch auf die Polizeibeamten. Passanten berichteten, von der Polizei angebrüllt worden zu sein.

Islamisten haben kurzärmlig gekleidete Frau beleidigt

Erst als eine Frau sich zu Wort meldet, die vorher von den Islamisten beleidigt wurde, da sie kurzärmlig gekleidet war, wandte sich die Polizei auch an die Islamisten. Nach einigen Diskussionen wurden 12 Islamisten mit auf das Polizei-Revier mitgenommen und verhört.

Antimodernistisch und reaktionär

Die İsmail-Ağa-Gemeinde ist in der Türkei nicht unumstritten. In der Vergangenheit wurden interne Kritiker ermordet. Eine der heutigen führenden Persönlichkeiten wird  ”Cübbeli Ahmet Hoca” genannt. Sein bürgerlicher Name lautet Ahmet Mahmut Ünlü. Cübbeli bedeutet etwa “Gewand” und bezieht sich auf die Art sich zu kleiden und von da erhielt Ünlü seinen Spitznamen.

Erdebeben mit 17.000 Toten “Allahs Strafe”

Während das Erdbeben von Gölcük (Türkei) 1999 17.000 Tote forderte , nannte Ünlü dies eine Strafe Allahs. Dieser hätte “die Lasterhöhlen, die Wucherer, die Prostitution und die Ehebrecher treffen ” wollen.

Als “Sünder” landesweite Bekanntheit erreicht

Seine landesweite Bekanntheit hat Ünlü einigen Aufnahmen zu verdanken, die ihn im Urlaub am Strand zeigen, während er schwimmt und Jetski fährt. Umgeben von nur in moderne Bademode gekleideten Frauen und Männern. Dinge die in seiner Gemeinde als Sünden und Laster betrachtet werde. Die İsmail-Ağa-Gemeinde hat heute geschätzte 200.000 Mitglieder und genießt eine rege Berichterstattung über ihre Mitglieder.

“Gewöhnt euch an uns”

Nach den Festnahmen der 12 Mitglieder, ließ der Izmir-Sprecher der İsmail-Ağa-Gemeinde verkünden, dass sie ihre Aktivitäten in Zukunft noch verstärken würden. Man solle “sich schon mal an unsere Kleidung gewöhnen”, sagte er.

 

Tags: Cübbeli Ahmet Hoca, , İsmail-Ağa-Gemeinde, Izmir, Karsiyaka, Polizei, rektionär,


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