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Philippinen: Selbstkreuzigung von 17 fundamentalistischen Christen zu Ostern


Religion Wie Jesus lässt sich dieser Mann freiwillig kreuzigen, um sich von seinen Sünden zu befreien

Veröffentlicht am März 31st, 2013 | von Humanist News

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Wien. (HN) In den Philippinen ist es zu Ostern Brauch die Kreuzigung Jesus’ nachzustellen. Dazu finden sich jedes Jahr zahlreiche Freiwillige, die sich mit echten Nägeln durch die Handflächen und Füsse an ein Kreuz nageln lassen.

Dieses  Jahr liessen sich 17 Christen kreuzigen, Tausende sahen dabei zu. Dabei sind Beteiligte des blutigen Rituals als römische Soldaten verkleidet und dafür verantwortlich, “Jesus” an das Kreuz zu nageln. Neun Christen liessen sich in Pedro Cutud kreuzigen, eine Kleinstadt in der Provinz Pampanga. Die restlichen in Nachbardörfern.

Wie Jesus lässt sich dieser Mann freiwillig kreuzigen, um sich von seinen Sünden zu befreien

Wie Jesus lässt sich dieser Mann freiwillig kreuzigen, um sich von seinen Sünden zu befreien

Blutiger Brauch seit den 1960-er Jahren

Das Ritual der Selbstkreuzigung besteht erst seit den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der genaue Ursprung ist unklar, allerdings soll damit der Kreuztod Jesus’ imitiert werden um sich von seinen eigenen Sünden zu reinigen.

Hier wurde ein Nagel durch die Hand einer Frau geschlagen

Hier wurde ein Nagel durch die Hand einer Frau geschlagen

Zuerst islamische, dann christlicher Missionare

Die katholische Kirche gibt es auf den Philippinen seit 1521. Die Missionare christianisierten dafür scharenweise Menschen. Um den Islam zurückzudrängen, dessen Missionare zuvor das Land islamisiert hatten, wurden die Missionarstätigkeiten intensiviert. Ab 1571 setzte eine massive Christianisierung ein, die von einer Kolonialisierung der gesamten Region begleitet wurde. Seit 1590 kamen besonders mexikanische und spanische Missionare des Jesuitenordens, um immer mehr Menschen zum Christentum zu bekehren. Der neue Papst Franziskus gehört ebenfalls dem Jesuitenorden an. Heute stellt der Islam in den Philippinen eine Minderheit dar.

81% der Bevölkerung sind römisch katholisch

Heute besteht die Gesamtbevölkerung aus 81% Katholiken, 5% Muslimen und 2,8 % Protestanten (Volkszählung 2000). Die Philippinen sind eines der wenigen Länder Sädasiens, die mehrheitlich christlich geprägt sind. Neben dem christlichen Fundamentalismus sieht sich das Land auch immer stärker islamischen Terror ausgesetzt. Ende der 60-er Jahre praktizierten lediglich 20% aller Muslime im Land den Islam. Heute ist durch den Einfluss ausländischer islamischer Fundamentalisten auch die Gewaltbereitschaft vieler Muslime und der Fundamentalismus angestiegen.

 

Tags: Brauch, , Christianisierung, , Islamisierung, , Kreuz, , Kreuztod, Philippinen, römisch-katholisch, Selbstkreuzigung


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