Beschneidung: einem Kind wird aus Versehen ganzer Penis abgeschnitten
Wien. (HN) In der türkischen Provinz Batman hat eine Familie das Gesundheitsministerium auf 2 Millionen türkische Lira Schadensersatz geklagt. Der Grund dafür war ein Unfall während einer Massenbeschneidung von kleinen Jungen im Jahr 2010. Dem damals dreijährigen Sohn der Familie Çetinkaya wurde während der Beschneidungszeremonie versehentlich der gesamte Penis abgeschnitten.
Familie erhält Schmerzensgeld
Damals wurde der Familie des Jungen von einem Gericht 600.000 Lira Schmerzensgeld zugesprochen. Für das Kind 400.000 und für jedes Elternteil je 100.000 türkische Lira. Der Anwalt der Familie Çetinkaya findet den Betrag jedoch viel zu niedrig angesetzt und fordert vom Staatsrat nun 2 Millionen türkische Lira. Acar begründet dies dadurch, dass Aufwand und Kosten der Therapie sehr hoch seien und die Familie mit dem Kind auch ins Ausland fahren müsse, um eine fachgerechte Behandlung zu gewährleisten.
Anzeige gegen Beschneider
Der Beschneider wurde angezeigt. Der Anwalt der Familie Çetinkaya sagte über die Zukunft des Kindes: “Für einen Jungen oder Mann ist das ein sehr großes Thema. Wir wissen nicht ob der Junge je Kinder bekommen kann. Seine Zukunft ist ungewiss. Wir wissen nicht welche Probleme noch auf ihn zukommen werden”.
Aktuelle Studien: In 2 bis 10% aller Fälle führt die Beschneidung zu Komplikationen
Beschneidung wurde von einem Laien durchgeführt
Der Onkel des Kindes sagte, der Beschneider sei kein Facharzt gewesen, sondern jemand vom Krankenhauspersonal ohne ausreichende Qualifikation für diesen Eingriff. Der Onkel will bis zur Europäischen Kommission für Menschenrechts gehen, sollten die rechtlichen Möglichkeiten in der Türkei ohne Erfolg ausgeschöpft worden sein.
Die Mutter des dreijährigen zitiert den Arzt, der ihren Sohn nach der fast 1,5-stündigen Beschneidungsprozedur zurück brachte mit folgenden Worten: “lassen Sie ihm von der Notaufnahme dringend eine Wundsalbe verschreiben”, danach verschwand er schnell wieder.
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