7. Mai: Worldwide Day of Genital Autonomy in Köln
7.5.2013, Wien, Köln. (HN) Am 7. Mai 2012 hat das Landesgericht Köln ein Urteil gefällt, bei welchem die missglückte Beschneidung eines vierjährigen Sohnes muslimischer Eltern als rechtswidrige Körperverletzung eingestuft wurde. Ab heute wird der Worldwide Day Of Genital Autonomy veranstaltet werden.
Beschneidungsdebatte
Darauf folgte eine hitzige Debatte zwischen den Befürwortern der Zirkumzision, die von einem Recht der Eltern ihre Söhne nach religiösem Ritus beschneiden zu lassen sprachen, und den Beschneidungskritikern, die damit argumentierten, dass jeder medizinisch unnötige Eingriff als Körperverletzung zu werten sei.
Bundestag beschließt ein umstrittenes Gesetz
Am 12. Dezember 2012 beschloss der Deutsche Bundestag ein Gesetz, welches die Knabenbeschneidung zur alleinigen Entscheidung der Eltern machen sollte. Mit 434 gegen 100 Stimmen und 46 Enthaltungen wurde das Gesetz schließlich angenommen, obwohl sämtliche Kinderärzte des Landes davor warnten. Die einzige Bedinung des Gesetztes lautete, die Beschneidungen müssen nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden.
Mediziner protestieren
Die American Academy of Pediatrics hatte zuvor behauptet, dass Beschneidungen Kinder vor Harnwegsinfektionen schützen würde und vermindere das spätere Risiko sexuell übertragbarer Krankheiten. Auf solche und ähnliche Argumente setzte die deutsche Regierung, um dem Gesetz den Weg zu ebnen. Allerdings protestierten Anfang 2013 sämltiche amerikanische und europäische Ärzte dagegen und halten diese Behauptungen der American Academy of Pediatrics für unhaltbar.
Anhaltende Proteste
Die Kritiker der Zwangsbeschneidung haben daher für heute den weltweiten Tag der genitalen Selbstbestimmung ausgerufen. Damit will ein Bündnis auf die Risiken hinweisen, die durch Zwangsbeschneidung auftreten können und nachweislich auch auftreten. Dazu wird es heute, dem 7. Mai 2013, genau ein Jahr nach dem Kölner Urteil eine Veranstaltung geben, die sich “für die Rechte aller Kinder weltweit auf genitale Selbstbestimmung unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Religion” einsetzt.
Zu dieser Veranstaltung rufen auf:
• Deutsche Akademie der Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ – alle kinder- und jugendärztlichen Verbände in Deutschland)
• TERRE DES FEMMES
• pro familia Nordrhein-Westfalen
• (I)NTACT e.V.
• IBKA
• TABU e.V.
• Zentralrat der Ex-Muslime
• Beschneidungsforum.de
• AK Kinderrechte der Giordano-Bruno-Stiftung
• und natürlich als Initiator der Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.
Start der Demonstration ist um 11 Uhr am Kölner Landgericht, gegen 13 Uhr ist eine Abschlußkundgebung am Roncalliplatz geplant.
Quelle: Worldwide Day Of Genital Autonomy
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