Müller: politischer Atheismus und aggressiver Säkularismus führt Europa in den Abgrund
Veröffentlicht am Dezember 17th, 2012 | von Humanist News
1Wien. (HN) Seit fünf Monaten ist Erzbischof Müller als Präfekt für die Kongregation für die Glaubenslehre im Vatikan tätig. Das heißt, er ist dafür zuständig abweichende Glaubensvorstellungen aufzuspüren und die katholische Kirche vor Häresien (Anm. Ketzerei) zu schützen.
In einem Interview für die Mittelbayerische Zeitung äußert er sich besorgt über den momentanen Zeitgeist in Europa und bezeichnet politischen Atheismus, als auch den aggressiven Säkularismus als eine der größten Gefahren für Europa.
So sagt er im Interview: “Die größte Gefahr für Deutschland und Europa ist der politische Atheismus und aggressive Säkularismus. Wir dürfen als Kirche nicht defensiv sein und uns auf den Kreis der Menschen beschränken, die zum Gottesdienst kommen”.
“Unsere ganze Kultur ist vom Christentum geprägt. Wenn wir diese Wurzeln verlieren, enden wir nicht einem neutralen Feld, sondern im Negativen und Abgründigen. Das haben wir schon zwei Mal durchbuchstabiert in Deutschland”, versucht Müller seine Besorgnis über die Entwicklungen historisch zu begründen.
“Man muss für das Gemeinwohl tätig sein, an Wahlen teilnehmen oder sich auch als Kandidat einer Partei aufstellen lassen. Wir wollen nicht nur über die Parteien klagen, sondern uns dort in unserem Sinne einsetzen”, empfiehlt Erzbischof Müller den Katholiken, um dem Trend der Säkularisierung Deutschlands und dem Atheismus entschieden entgegenzutreten.
“Wir überlassen das Feld oft anderen ideologischen Gruppierungen und wundern uns dann, wenn die Kirche plötzlich zurückgeschoben wird und Gläubige als geduldete Minderheit betrachtet werden”, klagt Müller und führt fort: “Was wir nicht genug haben, sind überzeugte Katholiken, die auf allen Ebenen in der Politik tätig sind. Es geht nicht nur darum, an der Liturgie teilzunehmen, auch wenn das ein wesentliches Element ist”.
Im weiteren Interview geht er auch auf kreuz.net ein und bezeichnet das Portal als nicht katholisch, da es immer wieder hohe Funktionäre der katholischen Kirche und selbst den Papst angegriffen habe. Er bezeichnet die Macher von kreuz.net als Extremisten und sieht Fundamentalismus im Widerspruch zum Katholizismus, so sagte er weiter: “Das sind keine katholischen Fundamentalisten – das wäre ein Widerspruch in sich – sondern irgendwelche Extremisten, die nicht argumentieren, sondern nur diffamieren können”.
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