Irak: Massaker an “Emos” nehmen zu, schon mehrere Dutzend wurden brutal ermordet
Veröffentlicht am März 27th, 2013 | von Humanist News
0Wien. (HN) Alles verschärfte sich im Februar mit den Äußerungen des irakischen Innenministers, der “Emos” mit Satanismus gleichsetzte und von der irakischen “Moralpolizei” , man möge sie “eliminieren”. Nun sind diese Wünsche wahr geworden. Seit einiger Zeit machen schiitische Extremisten Jagd auf Jugendliche “Emos” und töten sie.
“Emos” werden gesteinigt
Allein in den letzten Wochen sind in Bagdad Dutzende Jugendliche ermordet worden. Manche Schätzungen gehen von fast 100 Tötungen aus. Ärzte aus mehreren Krankenhäusern in der Umgebung Bagdads gaben an, dass es schwer sei die Opfer zu identifizieren. Die Schädel seien regelrecht zertrümmert worden, vermutlich mit Steinen. Es sei kaum möglich die Identität festzustellen. Weiters käme hinzu, dass ihnen von offizieller Stelle geraten wurde, nicht allzu öffentlich darüber zu reden.
Lange Haare, enge Kleidung
Zu erkennen seien Sie an ihrer Frisur und der eng anliegenden Kleidung. Auch Männer würden lange Haare tragen. Dazu Tattoos und Piercings. Westlicher Lebensstil und Kleidung. Das sei ein Anzeichen von gesellschaftlicher Verwahrlosung. Unmoralisches Verhalten mache sich unter den Menschen breit. Es ist eine verbreitete Meinung im Irak, dass “Emos gegenseitig ihr Blut trinken und Satan huldigen”.
Islamisten und Politiker hetzen und distanzieren sich
Schon seit längerem machen religiöse Gruppen mobil gegen die “Verwestlichung” der Jugend. Immer wieder patroullieren schiitische Extremisten in den Städten und veröffentlichen Todeslisten mit Jugendlichen. Sie werden ermahnt, ihren westlichen, satanischen Lebensstil in den nächsten Wochen aufzugeben, ansonsten müssten sie sterben. Obwohl die Dämonisierung dieser Jugendlichen vom Innenministerium und schiitischen Gruppen kam, distanzieren diese sich nun von den Morden.
Noch mehr Religion in den Schulen soll Moral bringen
Al-Sadr und Al-Sistani, beide einflussreiche religiöse Führer im Irak, verurteilten die Steinigung der “Emos” als terroristischen Akt. Zwar verurteilten sie auch die Lebensweise dieser Jugendlichen, aber man müsse mit ihnen reden und versuchen sie anders von dieser unmoralischen Lebensweise weg zu bekommen. Er schlug vor, dass mehr Religion in die Schule kommen solle und so direkt mit den jungen Menschen gesprochen werden könne.