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Homosexueller Imam setzt sich für homosexuelle Muslime ein


Religion Abdullah ruft in der "Light of Reform"-Moschee zum Gebet: und progessive Muslime kommen

Veröffentlicht am April 19th, 2013 | von Humanist News

 

Wien. (HN) Obwohl die klassische Haltung vieler Muslime die Ehe zwischen Mann und Frau ist, geht Imam Abdullah Daayiee einen anderen Weg. Er hilft homosexuellen Muslimen wo er kann, besonders wenn sie heiraten wollen, unterstützt er sie dabei. Abdullah selbst stammt aus Afrika und ist selbst homosexuell, kennt die Probleme Homosexueller also nur zu gut.

Seine Haltung wird von konservativen Muslimen eher abgelehnt. Etwa Imam Johari Abdul-Malik, vom rügt Daayiee dafür. “Ich kann seine Koran-Interpretation nicht teilen. Im Islam ist Sex nur während der Ehe erlaubt und die Ehe ist nur zwischen Mann und Frau erlaubt”, kritisiert Abdul-Malik.

Progressive muslimische Bewegungen erstarken

Abdullah gehört einer breiten Bewegung progressiver Muslime an, die immer mehr Zulauf erhalten. Die Muslims for Progressive Values (MPV) wurde 2007 in Los Angeles gegründet. Die MPV sind in den USA mit sieben Niederlassungen vertreten.

Der Präsident der MPV, Zonnoveld, ursprünglich aus Malaysia kritisiert, dass Muslime die sich etwa für das Recht der Frauen auf Geburtenkontrolle, oder für die Homo-Ehe einsetzten, von ihrer Religion bisher immer im Stich gelassen wurden. “Aber es gibt viele progressive Muslime, die mit diesen Dingen kein Problem haben”, sagte Zonnoveld.Abduallahs erste Zeremonie als Imam

Die erste “Amstshandlung” Abdullahs war es, homosexuelle Muslime aus Nah-Ost nach islamischen Ritus zu bestatten, die nach einer AIDS-Erkrankung starben. Außer ihm hat das noch kein Imam zuvor getan. “Ich dachte, das ist dringend notwendig. Besonders für jene, die aufgrund ihrer Homosexualität kriminalisiert wurden”, beschrieb Abdullah sein Motiv.

Sohn von Baptisten

Abdullah war nicht immer der “Gay Imam”. Eigentlich waren seine Eltern Mitglieder einer Baptisten-Kirche in Detroit. Sie waren ebenfalls Menschenrechtler. Als Abdullah (er hieß damals noch Sid Thompson) sich mit pubertären 16 Jahren ihnen als Homosexuller outete, akzeptierten sie es. 1979 zog es den heute 57-jährigen Abdullah nach Washington D.C., um an einem Event für Homosexuelle teilzunehmen. “D.C. war mein Mekka”, sagte Abdullah. “Dort waren so viele schwarze, schwule Männer, und die meisten davon hatten sich bereits geoutet”, berichtete Abdullah siene Erfahrung.

Abdullah konvertiert zum Islam

1984 entdeckte Abdullah dann den Islam für sich. Während er die chinesische Sprache an der Bejing Universität (in China) studierte, lernte er eine große Community chinesischer Muslime kennen, welche ihn in ihre Moschee inluden. Bald danach nahm er den Islam an. Als er zurück nach Washington D.C. kam, studierte er die arabische Sprache und islamisches Recht. 1995 erhielt er sein Diplom an der University of COlumbia Law School.

Heutige Aktiviäten

Trotz aller Kritik von konservativen Muslimen setzt er sich heute für eine Aufklärung innerhalb des Islams ein. Seine Kenntnisse des islamischen Rechts und seine Fähigkeit arabisch zu sprechen sind ihm heute sehr hilfreich. Seine Aktivitäten finanziert er meist durch Spenden von der MPV. Seine Hauptanliegen sind Verteidigung und Durchsetzung von Homosexuellen-Rechten.

 

Tags: Abdullah Daayiee, Baptist, Homosexuelle, Imam, Konvertit, Light of Reform, , Washington D.C.


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