Facebooks große Angst vor nackten Frauenbrüsten
Veröffentlicht am Mai 28th, 2013 | von Cahit Kaya
28.5.2013, Wien. (HN, Cahit Kaya) Wer auf Facebook ein Foto mit nackten Frauenbrüsten postet, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ärger bekommen. So ist es auch mir passiert. Es war nicht etwa Pornographie, was ich gepostet hatte. Es war ein Link zu einem Humanist News-Artikel, der die tunesische Femen-Aktivistin Amina zeigte.
Facebook mag keine Brüste
Allerdings schreitet Facebook erst dann ein, sofern es ausreichend Benutzer auf Facebook gibt, die einen Link oder ein Foto über den entsprechenden Link melden. So dürfte dies auch gestern geschehen sein. Ein Link zum Artikel “Oben ohne Protest in Tunesien: Salafist fordert Steinigung der Femen-Aktivistin Amina” reicht bereits aus, da im Vorschaubild ebenfalls dieses Foto der Aktivistin mit nackten Brüsten gezeigt wurde. Was in Tunesien den Unmut der radikal-islamistischen Salafisten auf sich zog, führt bei Facebook zu Sperren der Benutzer. Aber zumindest droht mit Facebook nicht mit meiner Steinigung. Das ist mein einziger Trost.
30 Tage Sperre wegen zweier Nippel
Kann man dagegen protestieren?
Nachdem Facebook einen zuerst automatisch ausloggt, so dass man sich erst neu einloggen muss, sieht man obige Meldungen. Wenn man beide Meldungen bestätigt erhält man die Möglichkeit ein Feedback an Facebook zu senden.
Wie entgeht man einer Sperre?
Wer also um jeden Preis eine Sperre bei Facebook verhindern will, sollte lieber auf Hassnachrichten setzen. Zahlreiche Beschwerden und Meldungen deuten darauf hin, dass Facebook zwar große Probleme mit Frauenbrüsten hat (sofern Nippel sichtbar sind), aber Hassbotschaften oft nicht gelöscht werden. Obwohl die Facebook-Richtlinien behaupten, “Art nudity is okay” (würde das bei Femen und Amina nicht zutreffen?), scheint der Löschvorgang sehr schnell stattzufinden.
Übrigens: Männernippel gelten auf Facebook nicht als anstößig.
Morddrohungen sind in Ordnung
Nachtrag 10.6.2013: eine salafistische Facebookseite ruft seit einer Woche zur Ermordung des Islamexperten Hamed Abdel-Samad auf. Facebook sieht darin keinen Verstoß gegen die Richtlinien.
Link: Facebooks Problem mit Frauenbrüsten