Studie: die tolerantesten und die rassistischten Staaten weltweit
Veröffentlicht am Mai 18th, 2013 | von Humanist News
18.5.2013, Wien, Schweden. (HN) Die schwedischen Ökonomen Niclas Berggen und Therese Nilsson veröffentlichten in Kyklos (International Review of Social Science) einen Text, welcher den Zusammenhang zwischen Wohlstand und Homosexualität und zwischen Wohlstand und Toleranz “anderen Rassen” gegenüber beschreibt.
Mehr Wohlstand führt zu mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen
So führt Wohlstand zwar zu mehr Toleranz Homosexuellen gegenüber, jedoch nicht (zwangsläufig) gegenüber anderen “Rassen”, schreiben die Autoren. Sie schlussfolgern, dass die Toleranz gegenüber Homosexuellen deswegen höher sei, da diese oft Familienmitglieder seien und auch am Arbeitsplatz die Wahrnehmung eine positive sei, da Homosexuelle als gut in die Gesellschaft integriert wahrgenommen würden.
Hingegen würden “Menschen anderer Rassen” deutlich öfter als nicht integriert, also “anders” und als zusätzliche wirtschaftliche Belastung (für den Einzelnen)
Den Rassismus abgefragt
Um möglichst repräsentativ zu sein, griffen Berggen und Nilsson auf die Daten von “World Values Survey” zu, welche in über 80 Ländern Menschen befragt hatte. World Values stellte dazu einige Dutzend Fragen.
Um die rassistischen Tendenzen zu erfassen, gab es bei der Frage “Wen würden Sie nicht in Ihrer Nachbarschaft haben wollen?” die Option aus einer Liste den Punkt “Menschen einer anderen Rasse” auszuwählen. World Values Survey wertet weltweite Daten aus mehreren Jahrzehnten aus.
Die Karte stellt jene Bereiche blau dar, die am seltensten “Menschen anderer Rasse” angaben, die roten Länder sind jene, die am häufigsten “Menschen anderer Rasse” als jene angaben, die sie nicht als Nachbarn wollten.
Die tolerantesten Länder
So gelten laut einem Bericht der Washington Post zur Studie als toleranteste etwa Großbritannien, die USA, Kanada und Neu Seeland. Ebenso ehemalige britische Kolonien Südamerikas. Die einzige Ausnahme ist Venezuela, wo die Einkommensgrenzen sich oftmals mit ethnischen Linien decken.
Die intolerantesten Länder
In nur vier der befragten Länder haben über 40% angegeben, keine “Menschen anderer Rasse” als Nachbarn haben zu wollen. Diese Länder sind Indien (43,5%), Jordanien (51,4%), Hong Kong (71,8%) und Bangladesch (71,1%).
Die Ergebnisse in Europa variieren
In Frankreich, das in den letzten Jahrzehnten eine große Einwanderung durch seine ehemaligen Kolonien erlebte, gibt mit 22,7% an, keine “Menschen anderer Rasse” als Nachbarn haben zu wollen. Gleichauf mit Frankreich liegt die Türkei.
Ehemals sowjetische Länder hingegen und die meisten Staaten vom Balkan sind zumeist toleranter, was an den ethnischen Konflikten der Vergangenheit liegen könnte, die teilweise auf Rassismus basierten und großen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schaden anrichteten.
Der Nahe Osten ist wenig tolerant
Ägypten und Saudi Arabien gelten als die intolerantesten (der befragten) Länder aus der Region. Dies ist besonders in Saudi Arabien auf die Einwanderer zurückzuführen, die aus armen Ländern stammen und oft auf Ablehnung stoßen. Ähnliche große Ablehnung gegenüber “Menschen anderer Rasse” gibt es auch im Iran.
Links:
Der Artikel der Washington Post zum Thema